Planung und Ausführungszeitraum:

• Beauftragung: Herbst 2006
• Fertigstellung: Frühsommer 2008
• Baukosten Bauwerk und Haustechnik ohne PV Anlage inkl. Sonnenschutz, Kaminofen, hochwertiger Beleuchtung, Möblierung und Natursteinverkleidungen je m³ (ohne Nebenkosten): 295,96 EUR/Netto
• Baukosten Bauwerk und Haustechnik ohne PV Anlage inkl. Sonnenschutz, Kaminofen, hochwertiger Beleuchtung, Möblierung und Natursteinverkleidungen je m² (ohne Nebenkosten): 1.250,19 EUR/Netto

Funktion:

Es handelt sich um ein Wohnhaus für ein junges und modernes Ehepaar mit Gästewohnung im Untergeschoss.

Städtebau:

Das Bauwerk schmiegt sich in einen steilen Hang am Ende eines Neubaugebietes zum Wald und freien Feld. Das Haus öffnet sich großzügig Talseitig nach Süden und zur westlich angrenzenden freien Landschaft. Nach Norden ist das Haus nur durch das in die Topografie eingebundene Bad-Atrium mit der Landschaft verbunden und sonst komplett geschlossen.

Zur Nachbarbebauung nach Osten öffnet sich das Haus ausschließlich über die breite, das gesamte Bauwerk in 2 Hälften teilende, Glasband des Hauszuganges und der zentralen Geschossverknüpfung sowie 1 liegendes Fensterband im Bad über Kopfhöhe, einem liegenden Fensterband im Hauswirtschaftsraum und einem schmalen senkrechten auf der Galerie über dem Wohnraum.

Gebäudeorganisation und Entstehung:

Der Wunsch der Bauherrschaft an Ihr Haus war in Schlagworten:

• preiswertes aber hochwertiges Architektenhaus
• offene Bauweise
• klare Linien
• viel Licht
• Dynamik
• Modernität
• Wärme in der Gestaltung
• Transparenz im Inneren
• Großzügiger Bezug zur freien Landschaft
• Großzügige Öffnungen nach Süden mit entspr. Terrassen und Balkonen

Es wurde ein durch Tageslicht durchfluteter und strukturierter Baukörper mit vielen Raumverknüpfungen und einer zentralen Geschossverknüpfung der versetzen Ebenen geplant. Die Geschosse sind in versetzten Ebenen (1:3) angeordnet wodurch sich das Haus optimal in den Hang und den Gartenanschluss integriert und die Kubatur maximal auszunutzen war. Die Struktur der Geschosse des Hauses wurde, der notwendigen und gewünschten Raumaufteilung entsprechend, in den Geschossebenen aufgeteilt. Durch die kurzen Treppenläufe von Ebene zu Ebene sind die Räume fließend verbunden, das Haus wird dadurch im gesamten und nicht Geschossweise erlebt.

Der gesamte zentrale Erschließungsbereich aus Treppe und Hauszugang wirkt über die durchgehende Glasfuge luftig, groß und weiträumig und stellt sich wie eine Galerie dar und bietet seine Wandflächen für die Darstellung von Bildern und Kunst an.

Auf der Talseite schließt das Untergeschoss, auf der Bergseite das oberste Geschoss, 1. OG, auf Geländeoberkante ab, was die Steilheit des Geländes darlegt. Die große Doppelgarage ist an der Südseite in die Gebäudestruktur integriert und beinhaltet den direkten Zugang zum Haus im UG. Das Dach wurde aus 2 Pultdachflächen mit dazwischenliegender Glasfuge erstellt, was die Gesamtbaumasse kleinteilig aber trotzdem kompakt erscheinen lässt. Durch die fließenden Raumfolgen konnte im Erd- und Obergeschoss auf Flure komplett verzichtet werden, was den einzelnen räumen zu Gute kam und die Großzügigkeit des Bauwerkes unterstreicht.

Der Hauszugang ist auf der 2. Ebene, der Halle. Die Gestaltung dieser Halle mit der starken (natursteinverkleideten) Mittelsäule der Geschoss-Erschließung und der kompletten Verglasung dieser Fuge aus West- , Ostseite sowie des Daches betont noch die Leichtigkeit und Dynamik des Hauses, die sich für den Besucher hier sofort erschließt.

Man betritt das Haus und steht, scheinbar, noch im Freien. Der Raum entwickelt durch die Luftigkeit und die massive skulpturale natursteinverblendete Wand eine starke Dynamik nach oben. Auf dieser Eingangsebene (E 2) sind Hauswirtschaftraum, Garderobe und Gästebad installiert.

Vom Eingangsbereich aus erreicht man dann über einen kurzen Treppenlauf den Zugangsbereich zum Garten, der zwischen Küche und Esszimmer angegliedert ist und sich über einen Luftraum nach oben zum Glasdach und den Galerien öffnet. Der Ess- und Wohnbereich, welcher ebenfalls auf dieser Ebene liegt, ist durch einen großen dreiseitig offenen natursteinverblendeten Kaminofen strukturiert, der, als einziges geschlossenes Bauteil, die vollflächige Verglasung mit großen Schiebetüren nach Süden zur Dachterrasse auf der Garage vor dem Wohnzimmer und dem Balkon vor dem Esszimmer unterbricht und seine Wärme und sein Licht im ganzen Geschoss und der drüber angeordneten offenen Galerie ausstrahlt.

Sowohl Wohnraum als auch Essraum wirken durch die offenen Galerien großzügig und hoch. Der private Schlaf- und Badbereich mit Ankleide und Bad-Atrium liegt ein weiteres Halbgeschoss höher und ist über eine Türe von der Galerie über dem Entree als komplett separierter Bereich zu erreichen. Der Schlafraum ist dabei innerhalb dieses Bereiches erneut um 7 Steigungen höher und verfügt, wie auch die Galeriebereiche über die großflächigen Fensterflächen über einen wunderbaren Ausblick in die freie Natur.

Alle diese Privatbereiche schließen oben großzügig mit der Dachschräge ab. Das Bad hat zwei Schwerpunkte, die Dusche im Bad-Atrium mit Wasserfuge zwischen Wand und Belägen und die zentrale, freistehende natursteinverblendete Wand, die auf der einen Seite die Waschplätze und Möblierung aufnimmt und hinter sich die große Dusche mit Holzrost als Belag verbirgt.

Eine schmale teilsatinierte verglaste Fuge vom Boden bis zum Dachfirst trennt und verbindet gleichzeitig Dusche und Halle. Licht erhält das Bad durch die großzügige Verglasung aus dem Bad-Atrium und über ein schmales liegendes Fensterbad über Kopfhöhe, um Einblicke von außen zu verhindern, in der Ostseite und durch den schmalen Lichtschlitz hinter der Dusche aus der Halle.

Die Galerie über dem Wohnbereich ist ein intern extrovertierter aber extern introvertierter Bereich, da von außen kein Einblick in diese Privatbereich möglich ist, der sich Aufhaltende aber freien Blick in Wohn-, Essbereich und nach Westen in die freie Natur und den Garten hat. Vom Eingangsbereich in E 2 aus gelangt man ½ Geschoss tiefer in die Gästebereiche und Kellerräume sowie den privaten Garderobenbereich mit privatem Eingang von der Garage. Durch die Hanglage sind alle Aufenthaltsräume mit ebenerdig und besitzen einen direkten Anschluss an den Garten. An allen Fenstern sind Raffstores in EV1 E6 montiert und elektrisch betrieben.

Materialien, Farben und Charakter:

Das Dach ist mit Mineralwolle gedämmt und auf der Nordseite mit einem hellgrauen Betondachstein gedeckt. Die Südseite ist mit einer vollflächigen und integrierten Photovoltaikanlage ausgestattet. Die Struktur des Bauwerkes wird durch die beiden mit Pultdächern gedeckten, durch die breite Glasfuge geteilten Bauteile und darin systematisch angeordnete großflächige und schmale Fensterelemente und grau abgesetzten Putzstrukturen bestimmt.

Die Innenwände werden nicht tapeziert, sondern verputzt, geschliffen und fein strukturiert weiß beschichtet. Die Decken werden mit einem feinen Gewebevlies beklebt und weiß beschichtet. Die Gestaltung ist durch die Mischung aus kühler Wand- und Deckengestaltung, dem moccafarbenen großflächigen Feinsteinzeug-Belägen und dem natürlichen Charme von geöltem Massivparkettboden und Treppenbelägen in rötlichen warmen Holztönen sowie dem Einsatz von Natursteinverblendungen an ausgesuchten Bauteilen bestimmt. Sogar in Küche und Bad wird Parkett verlegt, was technisch ohne Probleme machbar ist

Die Treppenstufen sind ebenfalls mit dem selben Parkett belegt und die Stellstufen in dunklem Grau beschichtet. Die Absturzsicherungen aus mit Edelstahlseilen gefüllten lackierten Stahlrahmen sind an Flachstahl-Wangenverkleidungen über die gesamte Deckenstärke. Alle Fenster sind, als Holzfenster ausgeführt und in 2 Grautönen abgesetzt lackiert. Für Holz spricht vieles, nicht nur die Umwelt:

• Holzfenster haben nachweislich die günstigste Ökobilanz.
• Holzfenster sind ein wichtiger Beitrag zum weltweiten Klimaschutz.
• Holzfenster sind ästhetisch und zeitlos schön.
• Holzfenster sind temperaturausgleichend und schaffen ein angenehmes Wohnklima.
• Holzfenster sparen Energie.
• Holzfenster sind einfach zu pflegen und behalten dauerhaft ihren Wert.

Als einziger Rahmenwerkstoff entsteht bei der Herstellung von Holz kein CO2, im Gegenteil: beim Wachstum des Baumes wird CO2 in Sauerstoff umgewandelt. Holzfenster sind hochwertige Materialverbünde aus den Werkstoffen Holz, Glas und Metall. Bei regelmäßiger Pflege und Wartung erfüllen sie über viele Jahrzehnte ihre mannigfaltigen Funktionen in einer Gebäudekonstruktion. Am Ende der Nutzung können Holzfenster effektiv und umweltfreundlich verwertet werden. Eine Beseitigung über Deponien ist weder sinnvoll noch erforderlich. Die Terrassen und Balkonbeläge sind aus Douglasien-Dielen erstellt und die Absturzsicherungen aus feuerverzinktem Stahlprofilen mit Edelstahlseilen.

Heizung:

Es wurde sich nach eingehender Beratung gegen fossile Energieträger entschieden und für eine Luft-Wasserwärmepumpe gewählt. Das gesamte Haus wird über eine Fußbodenheizung beheizt.

Haustechnik:

Teilweise wurde, auf Grund der umfangreichen Installationen ein BUS-System eingerichtet. Es wurde die gesamte Beleuchtung als deckenintegrierte kardanische Beleuchtung sowie als Wallwasher zur Zonierung und als Wandeinbauleuchten im Treppenbereich als die Architektur betonende und Wohnlichkeit ausstrahlende Beleuchtung mit geplant.

Konstruktion:

Das Gebäude ist komplett in Massivbau erstellt.

Feedback zu diesem Projekt

Liebe Architekten,

hier wie besprochen die Resonanz zu unserem gemeinsamen Projekt:

Im Vorfeld

Positiv erwähnen möchten wir, dass die Architekten auch schon vor Vertragsabschluss diverse Grundstücke mit uns besichtigt und uns auch schon in dieser Phase unverbindlich beraten haben. Wir beabsichtigten, ein Haus in Aussichts-/Hanglage zu bauen und wollten daher mögliche Probleme (z. B. wegen der Grundstücksbeschaffenheit) schon im Vorfeld ausräumen.

Vorgaben

Wir stellten uns ein preiswertes Architektenhaus mit offener Bauweise, klaren Linien und viel Licht vor. Auch sollte die von uns vordefinierte Raumplanung wie z. B ein direkter Hauszugang von der Garage aus umgesetzt werden.

Entwurf

Die Architekten verstanden es in höchstem Maße, aus unseren Vorgaben, den planungsrechtlichen Festsetzungen der Gemeinde und ihren eigenen innovativen Ideen das für uns ideale Haus zu entwerfen. Schon der erste Entwurf hat uns begeistert und musste bis auf wenige Details kaum noch geändert werden. Dies lag nicht zuletzt an den sehr geschmackvollen und gestalterischen Ideen der Architekten, die optimal zu unseren Vorstellungen passten. Auch verstanden es die Architekten, durch einen persönlichen Kontakt mit der Baubehörde mögliche Probleme im Vorfeld aus dem Weg zu räumen. So wurde das Baugesuch von sämtlichen Behörden genau nach unseren Wünschen genehmigt.

Die Umsetzung

Das Haus ist fertig, wir sind begeistert und beeindruckt. Die Qualität und die Präzision sowie die Durchblicke, Raumbezüge, Lichtwirkungen und Materialkombinationen sowie deren Verarbeitung wie auch die optischen Reize beeindrucken uns jeden Tag von Neuem.

Nun bemerkt man auch in diesem schönen Herbst, wie sehr von den Architekten beim Entwurf des Hauses die Umgebung berücksichtigt wurde.

Die Architekten haben sich bis zum Schluss ausgesprochen engagiert und intensiv für unsere Interessen gegenüber allen Beteiligten eingesetzt,. ohne dass das Verhältnis zu den Handwerkern darunter je gelitten hätte.

Die Architekten haben mit Feingefühl gegenüber den Firmen unsere Interessen zur Optimierung der Qualitäten durchgesetzt.

Auch der Zeit- und Kostenplan wurde eingehalten.

Die Zusammenarbeit lief bestens und unkompliziert. Anfragen wurden sofort beantwortet und wir wurden und werden auf Bitte immer noch, stets gut und freundlich beraten.

Wir sind uns sicher, mit der Auswahl der Architekten die richtige Entscheidung getroffen zu haben und werden sie jederzeit aus voller Überzeugung weiter empfehlen.

Die Bauherrschaft

– die Bauherrschaft

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